RAM-Preise 2026 im Ausnahmezustand

10 Dezember 2025 Wissenswertes
RAM-Preise 2026

RAM-Preise 2026 im Ausnahmezustand: Warum DDR5 so teuer ist – und was Ihre IT jetzt wissen muss

RAM-Preise explodieren: Was ist 2026 los?

RAM-Preise steigen 2026 deutlich an und schwanken teils wöchentlich, weil der weltweite Speicherbedarf – insbesondere durch KI-Rechenzentren und DDR5-Plattformen – das Angebot überholt und Hersteller ihre Produktion in teurere High-End-Segmente verschieben. Für Unternehmen bedeutet das: Arbeitsspeicher ist vom einst planbaren Standardartikel zum volatilen Kostenfaktor geworden, der IT-Budgets und Projektzeitpläne spürbar beeinflusst.

Die Kombination aus stark gestiegener Nachfrage und knapper Produktion führt dazu, dass RAM-Preise – vor allem bei DDR5 – im Vergleich zum Vorjahr teils um mehr als 100 % angezogen haben und sich im Wochentakt verändern. Während DDR4 noch etwas stabiler bleibt, sind moderne DDR5-Kits in vielen Fällen um ein Vielfaches teurer als noch im Frühjahr, was besonders bei Aufrüstungen und Neuanschaffungen mit hohem Speicherausbau ins Gewicht fällt.

Nahezu alle führenden Hersteller veröffentlichen inzwischen offizielle Hinweise zu den steigenden RAM-Preisen:

Sind auch Flash-Speicher von Preiserhöhungen betroffen?

Flash ist derzeit neben DRAM eines der gefragtesten Güter im Technologiebereich, da die Nachfrage nach Datenspeichern aufgrund von KI-Workloads sehr hoch ist. Laut DigiTimes hat Sandisk seine Vertragspreise für NAND-Flash im November um 50 % erhöht, um sich an die Angebots- und Nachfragedynamik anzupassen.

Ähnlich wie bei dem dramatischen Anstieg der DRAM-Preise, die im Vergleich zum Vorjahr um 172 % gestiegen sind, könnte NAND-Flash einem ähnlichen Trend folgen. Diese Ankündigung hat mehrere Modulhersteller dazu veranlasst, ihre Lieferungen auszusetzen, während sie ihre Preise und Kundenverpflichtungen neu bewerten. Branchenriesen wie Transcend, Innodisk und Apacer Technology gehören zu denen, die ihre Lieferungen vorübergehend eingestellt haben.

Insbesondere Transcend hat seit dem 7. November neue Angebote und ausgehende Lieferungen ausgesetzt, um seine nächsten Schritte zu evaluieren. Das Unternehmen geht außerdem davon aus, dass die NAND-Flash-Knappheit noch eine Weile anhalten wird und die Preise für einen unbestimmten Zeitraum steigen werden, bevor sie sich schließlich auf einem angemesseneren Niveau stabilisieren.

RAM Produktion

KI-Boom: Warum benötigen Rechenzentren jetzt mehr RAM?

Rechenzentren benötigen heute viel mehr RAM, da moderne KI-, Cloud- und Echtzeit-Analyse-Workloads viel mehr Daten und Modelle gleichzeitig im Speicher halten als herkömmliche Anwendungen jemals zuvor. Auf Serverebene steigt die durchschnittliche DRAM- (und HBM-)Kapazität pro Knoten kontinuierlich an, sodass GPUs und CPUs nie unter Datenmangel leiden und mit hoher Auslastung laufen können.

Der globale KI-Boom sorgt dafür, dass Hyperscaler, Cloud-Anbieter und große Unternehmen enorme Mengen an DRAM und High Bandwidth Memory (HBM) für GPU-Cluster und große Sprachmodelle einkaufen. Diese Nachfrage bindet einen erheblichen Teil der verfügbaren Produktionskapazität, sodass für klassischen PC- und Server-RAM weniger Volumen übrig bleibt und die Preise entlang der gesamten Lieferkette steigen.

Gleichzeitig setzen viele neue KI-Plattformen auf besonders schnelle und dichte Speicherlösungen, was Hersteller dazu motiviert, genau diese margenträchtigen Produkte zu priorisieren. Der klassische Arbeitsspeicher für Desktops, Workstations und kleine Server hängt damit direkt am Tropf der KI-Investitionswelle und reagiert empfindlich auf jede Verschiebung im Rechenzentrumsmarkt.

DDR5 statt DDR4: Plattformwechsel als Preistreiber

Industrietauglicher DDR-Speicher ist für “raue“ Umgebungen und einen langen, vorhersehbaren Einsatz ausgelegt, während Standard-DDR-Speicher für Verbraucher auf niedrige Kosten und Geschwindigkeit unter relativ günstigen Bedingungen optimiert ist.

Aktuelle Desktop- und Serverplattformen von Intel und AMD setzen zunehmend auf DDR5, teilweise sogar ausschließlich, wodurch die Nachfrage genau in dem Segment steigt, in dem die Knappheit am größten ist. Unternehmen, die auf moderne Plattformen migrieren, müssen damit zwangsläufig DDR5 einkaufen und sind in einem Markt unterwegs, in dem Angebot und Nachfrage besonders stark auseinanderklaffen.

Gleichzeitig verlagern Speicherhersteller einen Teil ihrer Kapazitäten bewusst von DDR4 und Consumer-DDR5 hin zu Server-DDR5 und HBM, weil sich dort höhere Margen erzielen lassen. Das reduziert die verfügbare Menge an „normalem“ DDR5-RAM für Endkunden und Systemintegratoren und verstärkt den Preisdruck zusätzlich.

Aktuell konzentriert sich Samsung stark auf KI-getriebenes Wachstum, die Entwicklung von HBM4 und die strategische Positionierung gegenüber Wettbewerbern. Das Unternehmen verstärkt seine Bemühungen, die Führungsposition im HBM-Segment zurückzugewinnen, in dem SK Hynix kürzlich Boden gutgemacht hat. Außerdem stellte es KI-optimierte DRAM- und NAND-Lösungen auf der Roadmap vor und betonte dabei die Skalierbarkeit und Energieeffizienz für Rechenzentren und HPC-Anwendungen.

SK hynix hat offiziell mit der Massenproduktion von HBM4 begonnen, das 36 GB pro Chip und eine Bandbreite von bis zu 2 TB/s bietet. Dieser Speicher ist für die Rubin-KI-Beschleuniger von NVIDIA optimiert und bietet eine Geschwindigkeitssteigerung von bis zu 60 % gegenüber früheren Generationen. Er wurde außerdem entwickelt, um den Anforderungen von KI-Servern, Rechenzentren und Edge-Computing gerecht zu werden.

Industrie-Hersteller im Fokus

Wichtige DRAMs in Industriequalität werden sowohl von spezialisierten Industrieanbietern als auch von einigen großen Speicherherstellern mit speziellen Industrielinien hergestellt. Typische Marken, die Sie in Industrie-PCs, eingebetteten Systemen, Automatisierung und Transport finden, sind:

  • ADATA – Schwerpunkt auf industriellen DRAM-Modulen mit langfristiger Verfügbarkeit, großem Temperaturbereich und fester Stückliste; breites DDR1–DDR5-Portfolio für den Einsatz in eingebetteten/industriellen Anwendungen.
  • Innodisk – Industrielle DDR5/DDR4/DDR3-Module für missionskritische Anwendungen und Anwendungen in rauen Umgebungen, einschließlich Varianten mit großem Temperaturbereich und sehr niedrigem Profil (VLP/ULP).
  • Apacer – Stark bei industriellen SO-DIMM/DIMM-, Weitbereichstemperatur- und ECC-Modulen für IPCs, Automatisierung, Transport und Netzwerke.
  • Intelligent Memory – Bietet kommerzielle und industrielle DDR-Module, einschließlich DDR5, mit erweiterten Temperaturoptionen und langfristigem Support.

Zahlen & Trends: Wie stark sind die Preissprünge?

Marktberichte zeigen, dass die Vertragspreise für DRAM innerhalb eines Jahres um deutlich über 100 % gestiegen sind, mit Segmenten, in denen über 150 % Zuwachs gemessen wurden. Im Retail-Bereich äußert sich das in DDR5-Kits, die heute je nach Takt und Kapazität deutlich teurer sind als baugleiche Produkte wenige Monate zuvor, während DDR4 langsamer, aber sichtbar nachzieht.

Besonders auffällig sind 32‑GB- und 64‑GB-DDR5-Kits, wie sie in Workstations, Gaming-PCs, CAD- oder KI-Systemen eingesetzt werden, da sie direkt in der „Sweet-Spot“-Nachfrage liegen. Hier kann ein einziger Bestellzeitpunkt darüber entscheiden, ob ein Projekt im Budget bleibt oder der Speicherposten den geplanten Rahmen sprengt.

Preischart

Chart: „Durchschnittlicher DDR4- und DDR5-RAM-Preisindex 2025 (synthetisch)“

Preis-Lotterie: Warum RAM sich wöchentlich ändert

RAM-Preise wirken derzeit wie Börsenkurse, weil sich mehrere dynamische Faktoren überlagern: kurzfristige Anpassungen der Herstellerpreise, Großabnehmer-Deals, schwankende Lagerbestände und Währungseffekte. Das Ergebnis ist ein Markt, in dem dieselben Module innerhalb weniger Wochen deutlich im Preis steigen oder auch kurzfristig im Rahmen von Aktionen wieder fallen können.

Für IT-Einkäufer heißt das: „auf den perfekten Zeitpunkt warten“ wird schwieriger, da selbst innerhalb eines Monats mehrere Preiswellen durchschlagen können. Stattdessen gewinnt eine aktive Marktbeobachtung und flexible Beschaffungsstrategie an Bedeutung, um Preisspitzen zu umgehen oder zumindest abzufedern.

Auswirkungen auf Ihre IT-Planung

  • Budgetierung neu denken: RAM ist 2026 kein stabiler Standardposten mehr, sondern ein volatiler Kostentreiber, der mit Preis-Puffern und alternativen Szenarien einkalkuliert werden sollte.
  • DDR4-Infrastruktur nutzen: Wo technisch möglich, kann der gezielte Ausbau bestehender DDR4-Systeme wirtschaftlicher sein, als sofort auf einen vollausgestatteten DDR5-Stack umzusteigen.
  • Projektstaffelung: Große RAM-Ausbauprojekte lassen sich in Phasen aufteilen – zunächst eine sinnvolle Grundbestückung, später Erweiterungen, wenn Budget, Bedarf und Marktfenster besser zusammenpassen.

Gerade bei speicherhungrigen Anwendungen wie Virtualisierung, Datenbanken, KI-Workloads oder In-Memory-Analytics lohnt es sich, Kapazitätsziele (z. B. 128 GB, 256 GB, 512 GB) mit mehreren Ausbaustufen zu planen. So bleibt das System wachstumsfähig, ohne dass sofort die maximale Konfiguration zum ungünstigsten Preiszeitpunkt gekauft werden muss.

Wie wir Sie unterstützen

Als Ihr Partner mit Fokus auf RAM, Server- und Industriehardware beobachten wir die Speicherpreise kontinuierlich, werten Marktberichte aus und sehen früh, wann sich Konditionen anziehen oder entspannen. Diese Markttransparenz nutzen wir, um Kunden bei der Auswahl von Plattform, RAM-Konfiguration und Beschaffungszeitpunkt so zu beraten, dass Projekte technisch und wirtschaftlich sinnvoll bleiben.

Sie möchten wissen, ob sich ein Ausbau Ihrer bestehenden DDR4‑Systeme lohnt oder der Umstieg auf DDR5 sinnvoll ist?

Sie planen einen neuen ERP‑ oder Datenbank‑Server und brauchen Klarheit über realistische RAM‑Budgets?

Sie stehen vor der Anschaffung von KI‑Workstations oder GPU‑Servern und wollen teure Fehlplanungen vermeiden?

Dann sprechen Sie uns an – wir analysieren gemeinsam Ihre Anforderungen, vergleichen mögliche Plattformen und erarbeiten eine Beschaffungsstrategie, die Ihre IT leistungsfähig hält und gleichzeitig die aktuellen RAM‑Preisrisiken berücksichtigt.

Fazit: RAM bleibt 2026 ein Nadelöhr – mit der richtigen Strategie aber beherrschbar

RAM-Preise 2026 sind das Ergebnis eines strukturellen Wandels: KI-Boom, Plattformwechsel und Produktionsverlagerung treffen auf eine hohe Grundnachfrage in Unternehmen. Wer Arbeitsspeicher als strategische Ressource versteht, Beschaffungen bewusst plant und auf fundierte Beratung setzt, kann trotz „RAM-Schock“ verlässliche IT-Projekte umsetzen – ohne von jeder Wochen-Schwankung aus der Bahn geworfen zu werden.

FAQ: RAM-Preise 2026 und was sie für Ihre IT bedeuten

Warum sind RAM- und besonders DDR5-Preise momentan so hoch?
Die Preise steigen, weil die weltweite Nachfrage nach Speicher – vor allem durch KI-Rechenzentren, Cloud-Anbieter und moderne Serverplattformen – deutlich schneller wächst als die verfügbare Produktionskapazität. Speicherhersteller priorisieren zudem margenträchtige Produkte wie Server-DDR5 und HBM, sodass klassischer PC- und Workstation-RAM knapper wird.


Warum ändern sich RAM-Preise teilweise von Woche zu Woche?
RAM wird stark vom Spotmarkt beeinflusst: Große Einzelbestellungen, schwankende Vertragspreise, Währungskurse und Lagerbestände sorgen dafür, dass Einkaufspreise sehr dynamisch sind. Diese Bewegungen kommen mit kurzer Verzögerung im Endkundenpreis an – daher wirken RAM-Preise derzeit fast wie Börsenkurse.


Betrifft das nur DDR5 oder auch DDR4 und Server-RAM?
Der Hauptdruck liegt auf DDR5, weil neue Plattformen primär darauf setzen, aber auch DDR4 und Server-RAM sind betroffen, da Produktionslinien umgestellt und Ressourcen innerhalb des DRAM-Portfolios verschoben werden. Hochkapazitive Server-Module (z. B. 96 GB, 128 GB DDR5 RDIMM) sind besonders knapp und damit überproportional teuer.


Wie wirkt sich das auf meine geplanten PCs, Industrie-PCs oder Server aus?
Konfigurationen mit hohem RAM-Anteil – etwa ERP-Server, Datenbank-Backends, Virtualisierungs-Hosts, KI-Workstations oder Industrie-PCs mit viel Puffer – werden deutlich teurer als noch vor wenigen Monaten kalkuliert. Je höher das geplante Speichervolumen (128 GB, 256 GB, 512 GB), desto stärker schlagen die Preissprünge durch.


Sollte ich mit meinem Projekt warten, bis RAM wieder günstiger ist?
Ob sich Warten lohnt, hängt von Ihrem Zeitplan und der Kritikalität des Projekts ab: Prognosen gehen eher von anhaltend angespannten Verhältnissen aus, kurzfristige Rückgänge sind möglich, aber nicht garantiert. Häufig ist ein Mittelweg sinnvoll: Projekt starten, aber nicht sofort die maximale RAM-Ausstattung kaufen, sondern gezielt Aufrüstpfade einplanen.


Ist es sinnvoll, bestehende DDR4-Systeme weiter auszubauen?
Ja, in vielen Fällen kann ein gezielter Ausbau vorhandener DDR4-Plattformen kurzfristig wirtschaftlicher sein als der sofortige Wechsel auf komplett neue DDR5-Systeme, insbesondere wenn die vorhandene Hardware noch genügend Leistungsreserve bietet. Für neue Plattformen führt an DDR5 allerdings meist kein Weg vorbei, vor allem im Serverbereich und bei langfristig geplanten Systemen.


Kann ich erst mit weniger RAM starten und später erweitern?
Das ist oft die pragmatischste Lösung: Systeme so planen, dass ausreichend RAM-Slots frei bleiben und spätere Aufrüstungen ohne Plattformwechsel möglich sind. So können Sie mit einer betriebsfähigen Grundkonfiguration starten und bei passenden Budget- und Marktbedingungen nachrüsten.


Wie viel RAM brauche ich überhaupt für meinen Anwendungsfall?
Das hängt stark vom Szenario ab:
Office/Standard-Clients: meist 16–32 GB.
Leistungsstarke Workstations (CAD, Datenanalyse, KI): 64–128 GB oder mehr.
ERP-, Datenbank- oder Virtualisierungs-Server: häufig 128–512 GB, je nach Last und Anzahl der VMs/Datenbanken.
Eine genaue Bedarfsanalyse hilft, weder zu knapp noch unnötig überdimensioniert zu planen.


Wie kann ich das Risiko durch volatile RAM-Preise reduzieren?
Mögliche Hebel sind: gestaffelte Ausbauten, alternative RAM-Konfigurationen (z. B. andere Modulgrößen), flexible Projektzeitpunkte und – bei größeren Volumina – Rahmenverträge oder frühzeitig reservierte Kontingente. Zusätzlich hilft es, den Markt aktiv zu beobachten und bei absehbaren Preiserhöhungen rechtzeitig zu reagieren.

Finden Sie weitere Lösungen in unserem Katalog

Industrial DDR5 RAM DDR4 Erweiterungen Alle Speichermodule